Sterbende nicht allein lassen

Bonner General-Anzeiger, 05.07.2002
Seit zehn Jahren hilft Lighthouse Aidskranken

"Unsere Arbeit ist schwierig und kostet Kraft, ist aber dennoch sehr schön", beschreibt Irmgard Wester, Vorstandsvorsitzende des Vereins Bonn Lighthouse, ihre Tätigkeit mit schwerstkranken Menschen. Seit zehn Jahren setzt sich der Verein für die Verbesserung der Lebensqualität HIV-positiver und Aidskranker ein, betreibt seit 1995 ein Wohnprojekt, in dem die Kranken medizinisch und psychosozial betreut werden. Vor zehn Jahren wollte man mit der Gründung von Lighthouse der Ausgrenzung und Zurückweisung, die Aidskranke damals erfahren mussten, entgegen treten.

Auf der Jubiläumsfeier im Uni-Club hob Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann die Notwendigkeit der Arbeit hervor: "Kranke müssen die Chance haben, trotz ihres Leidens Fröhlichkeit zu erleben und menschenwürdig sterben zu können." Deshalb unterstützt auch Norbert Blüm als Schirmherr den Verein: "Wir dürfen sterbende Menschen nicht im entscheidenden Moment allein lassen." Die Vorsitzende der Kreisgruppe Bonn des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Else Rieser, lobte vor allem auch das Engagement der etwa 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die Sitzwache am Bett der Kranken halten oder auch mit ihnen Ausflüge unternehmen.

Zur finanziellen Unterstützung von Lighthouse soll in diesem Sommer ein innovatives Projekt der Firma SenfkornFilm beitragen. Vom Langen Eugen aus sollen per Textlaufband Botschaften in die Stadt gesendet werden. Der Erlös des Internetdienstes kommt dem Verein zugute