Kölnische Rundschau, 10.01.2003
Würdigung engagierter Hospizarbeit
Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Betreuung unheilbar kranker Menschen ist die Bonnerin Irmgard Wester mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann überreichte den Orden gestern im Alten Rathaus an die 78-Jährige.
Irmgard Wester begann in den 80er Jahren mit der Betreuung und Begleitung von Aids-Kranken im Paul-Ehrlich-Haus der Bonner Unikliniken. Dort erfuhr sie, wie schwierig es gerade für junge, sterbende Patienten war, einen betreuten Pflegeplatz zu erhalten. Nach einem Volontariat beim stationären Aids-Hospiz "Basel-Lighthouse" initiierte Wester im Jahr 1992 den Verein "Bonn Lighthouse e.V." In dem Hospiz-Verein finden nicht nur junge Aidskranke, sondern auch junge Patienten mit Multipler Sklerose, Krebs oder Hepatitis Hilfe sowie ambulante oder stationäre Betreuung. Ein Projekt "Betreutes Wohnen" wendet sich an Betroffene, die einer ständigen psychosozialen Begleitung bedürfen.
Seit der Gründung des Vereins arbeitet Irmgard Wester ehrenamtlich im Vorstand mit. Sie brachte auch das Startkapital ein - in Form eines ihr von einem dankbaren Patienten vermachten Hausgrundstücks in Bonn. Außerdem gelang es der engagierten 78- Jährigen, eine finanzielle Förderung seitens der Stadt Bonn zu erreichen sowie den ehemaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm als Schirmherren für das Projekt zu gewinnen. Namenhafte Künstler unterstützen den Verein ebenfalls. Bereits 1996 war Wester für ihre Verdienste mit dem "Tenten-Preis" ausgezeichnet worden.