Bonner General-Anzeiger, 15.02.2005
Vorbesichtigung zur Auktion "Bilder für das Leben" des Lighthouse e.V. im Kunstmuseum
Es ist eine feine, hochkarätige Ausstellung Bonner Künstler - mit einigen Ausreißern -, die ab heute im Kunstmuseum zu sehen ist, ein kompakter Überblick, gespickt mit Kunstpreisträgern, Gewinnern der Macke-Medaille oder des Thuar-Preises. Das Besondere an der Schau: Alle 33 Kunstwerke können erworben werden. Am 22. Februar kommen sie unter den Hammer. Und das Schöne an der Auktion: Sie ist für einen guten Zweck. Der Reinerlös geht an den Bonner Verein für ambulante und stationäre Hospizarbeit, "Bonn Lighthouse e.V.". Sämtliche Beteiligte an der Auktion arbeiten ehrenamtlich, der Versteigerer des Auktionshauses Van Ham, der Moderator des Abends, Konrad Beikircher, und der Initiator, Dirk Monreal.
Die Künstler gaben sich spendabel und schickten ausgezeichnete Kunstwerke zur Auktion. So ist Renate Brandt mit "Mann in Grau", einer in kleiner Auflage erschienenen Fotografie vertreten, Werner Haypeter schickt eine Schichtung bemalter Papiere, Christoph Loos einen großen Holzschnitt aus der "Chiasma"-Serie ins Benefiz-Rennen. Johanna Hess-Weise hat ein kleines, exquisites Blatt mit bunten Farbscheiben eingereicht, Stephanie Pech lässt im Aquarell Krabben über Bütten laufen, Martin Noël begeistert mit einer reduzierten Arbeit aus dem New-York-Komplex. Von Ernemann Sanders Frauenakten bis zu abstrakten roten Farbverläufen von Tinka von Hasselbach reicht das Spektrum. Preislich beginnt die Skala bei einem Schätzpreis von 80 Euro für eine Fotografie des aktuellen Kunstpreisträgers Jan Verbeek. Egbert Mittelstädts "Rote Rolltreppe" und Christoph Dahlhausens "Sechs Flächen" bewegen sich jenseits der 2000 Euro, für Jörg Immendorffs Beethoven-Siebdruck liegt der Schätzpreis bei 1200 Euro.
Die Auktion beginnt am Dienstag, 22. Februar, um 18 Uhr. Die Arbeiten können ab sofort im Kunstmuseum oder im Internet unter www.van-ham.com begutachtet werden. Dort kann auch bereits jetzt ein Gebot abgegeben werden. "Ein Erlös von 15 000 Euro wäre schön", meint Initiator Monreal. Für den Verein, der sich vor zehn Jahren unter dem Eindruck einer dramatischen Unterversorgung von Aids-Kranken in Bonn gründete, sind derartige Aktionen die einzige Möglichkeit, an zusätzliche Mittel zu kommen. 20 bis 30 Prozent seines Etats muss der "Lighthouse e.V." aus eigener Kraft aufbringen. Nur so können die 16 Appartements für chronisch Kranke, die ambulante Betreuung von HIV-Infizierten, Krebs- oder Multiple-Sklerose-Kranken und der ehrenamtliche Besuchsdienst auf der "Station Wunderlich" aufrecht erhalten werden. Die Auktion "Bilder für das Leben" ist der Startschuss zum Jubiläumsjahr, Lesungen, Konzerte, Vorträge, Theateraufführungen werden folgen. Das Programm steht im Internet unter www.bonn-lighthouse-2005.de